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„Musaik“ – das Mädchenprojekt feiert Abschied

Am Freitag, den 17.07.2020 trafen sich die Teilnehmerinnen des integrativen Mädchenmusikprojekts „Musaik“ zu einem Abschlusstreffen in der Pinnwand, Haus der Jugend. Die 3-jährige Laufzeit des Projekts neigt sich dem Ende zu. Leider waren regelmäßige Proben, Treffen und Aktionen in den letzten Monaten durch den Lockdown nur eingeschränkt oder gar nicht möglich – umso schöner und wichtiger, dass sich die Teilnehmerinnen nochmal begegnen und austauschen konnten.

Bei einem kleinen Abend-Snack ging es zuerst um die persönlichen Erfahrungen während des Lockdowns, dann wurden spontan Ideen gesammelt, welche Projekte die Kulturwerkstatt in Zukunft anbieten könnte. Die meisten Vorschläge gingen in Richtung Musikproduktion, auch der Wunsch nach intensiveren Projektphasen (z.B. einer Projektwoche) kam zur Sprache. Offenbar hat Musaik die Lust am Musikmachen bei einigen verstärkt.

Einen Rückblick auf die Projektlaufzeit mit Konzerten, Projekttreffen, Studioaufnahmen und Radiobesuchen gab es in Form einer Power-Point-Präsentation, die einige Highlights nochmal zusammenfasste.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Frage, welche Werte Musaik über das gemeinsame Musikmachen hinaus vermittelt hat. Respekt, Toleranz und Vielfalt sind im Bandkontext lern- und erlebbar geworden: Mädchen aus unterschiedlichen Lebenswelten, Schulformen, mit und ohne Migrationsgeschichte sowie mit und ohne Behinderung haben über Monate oder sogar Jahre zusammengefunden. Gegenseitige Akzeptanz, ein respektvoller Umgang miteinander, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit – das alles wurde im Probenalltag oder bei einzelnen Treffen und Aktionen von den Teilnehmerinnen Realität.

Bezug genommen wurde auch auf aktuelle Geschehnisse, z.B. den wieder erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland oder Diskriminierungserfahrungen, und die Frage, wie sowohl der/die einzelne von uns als auch Projekte wie Musaik dem entgegenstehen können. 

Ein Highlight des Treffens war der gemeinsame musikalische Abschluss mit den Boomwhackers. Der meditative Klang verschiedener Rhythmen ließ die Gruppe nochmal erfahren, wie Vielfalt gemeinsam erlebt werden kann.

Das Projekt wird gefördert von der Lechler Stiftung, der Heidehof Stiftung, der Reinhold Beitlich Stiftung und der Stadt Reutlingen.